
Textpraxis # 14
Nicole M. Mueller diskutiert Möglichkeiten einer digitalen Literaturforschung anhand japanischer Thomas Mann-Übersetzungen. Silja Wendt zeigt, wie Intermedialität zum performativen Charakter der Serie Sherlock beiträgt. Im Interview mit Cosima Mattner erläutert Ted Underwood die Relevanz digitaler Methoden in literaturwissenschaftlichen Analysen.
Editorial
In der aktuellen Ausgabe #14 von Textpraxis. Digitales Journal für Philologie untersucht Nicole M. Mueller deutsch-japanische Leitmotivstrukturen in digitalisierten Übersetzungskorpora. Sie zeigt dabei, wie sich durch distant reading neue Perspektiven auf das Zusammenspiel von werkimmanenten narrativen Strukturen und werkexternen historischen Kontexten, die in den Übersetzungen verhandelt werden, ergeben. In ihrem Artikel zu Intermedialität in Sherlock präsentiert Silja Wendt ein neu durchdachtes Verständnis von Materialität und intermedialer Transmediation und erforscht dabei die Frage, wie Materialität sich in den mentalen Vorstellungen der Menschen manifestiert, wodurch auch Materialität als eine kognitive und kontextabhängige Performance angesehen wird. Außerdem wird in der aktuellen Ausgabe in einem Interview von Cosima Mattner mit dem digital forschenden Literaturwissenschaftler Ted Underwood diskutiert, wie digitale Methoden in literaturwissenschaftlichen Analysen die Disziplin beeinflussen und zur Entwicklung neuer Perspektiven beitragen können. Damit greift vor allem dieser letzte Artikel die anhaltende Diskussion über die Relevanz der Digital Humanities in den Literatur- und Kulturwissenschaften auf, welche schon immer einen Schwerpunkt des Open-Access-Journals Textpraxis bildete und auch im Fokus zukünftiger Ausgaben stehen soll.
Wir danken herzlich den Gutachterinnen und Gutachtern, Martin Roth aus Leipzig, Christine Ivanovic aus Wien und Christine Lötscher aus Zürich, die diese Artikel geprüft und redigiert haben. Vielen Dank für Ihr Engagement!
Leider verlassen mit Seth Berk, Lena Hoffmann und Kerstin Wilhelms nach dieser Ausgabe drei langjährige Mitglieder die Redaktion. Alle drei waren maßgeblich an der Konzeption und der erfolgreichen Fortführung von Textpraxis beteiligt und haben das Team über viele Ausgaben hinweg mit großem Engagement bereichert. Mit Kerstin verlässt zudem ein Team-Mitglied die Redaktion, die Textpraxis in den letzten Jahren in besonderer Weise geprägt hat und die einen nachhaltigen Einfluss auf das Journal und das Team hatte. Wir wünschen allen drei Ehemaligen alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.
Gleichzeitig begrüßen wir Lea Espinoza Garrido aus der Graduate School: Practices of Literature als neues Mitglied im Textpraxis-Team, die seit dieser Ausgabe in der Redaktion des Journals mitwirkt.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe von Textpraxis und laden Sie wie immer herzlich dazu ein, sich mit Kommentaren oder Repliken an den hier angestoßenen Diskussionen zu beteiligen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!
Ihre Textpraxis-Redaktion
Impressum
Die Ausgabe # 14 von Textpraxis. Digitales Journal für Philologie (3.2017) ist erschienen am 1. November 2017.
Redaktion und Herausgabe:
Sona Arasteh-Roodsary
Ina Batzke
Seth Berk
Lea Espinoza Garrido
Lena Hoffmann
Jayana Jain
Thomas Kater
Julia Langhof
Kerstin Mertenskötter
Janneke Schoene
Martin Stobbe
Levke Teßmann
Kerstin Wilhelms
Elisabeth Zimmermann
Beratung und Gutachten:
Prof. Dr. Christine Ivanovic (Wien)
Prof. Dr. Martin Roth (Leipzig)
Prof. Dr. Christine Lötscher (Berlin)
Titelbild: Sona Arasteh-Roodsary
ISSN 2191-8236